Foto eines Bulkers, der im Hafen mit Schüttgut beladen wird.

Damit diese Güter sicher und zuverlässig an ihrem Bestimmungsort ankommen und dabei weder Mensch noch Umwelt gefährdet werden, gelten für den Seetransport strenge internationale Vorschriften. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat dafür verschiedene verbindliche Regelwerke geschaffen, die auf den jeweiligen Ladungstyp abgestimmt sind. Sie bilden das Fundament für sicheres, verantwortungsvolles und standardisiertes Arbeiten an Bord.

CSS-Code: Sicherheit beim Stauen und Sichern
Der Code of Safe Practice for Cargo Stowage and Securing beschreibt in sieben Kapiteln die sicheren Methoden zur Ladungssicherung auf See. Er gilt für Container sowie für nicht standardisierte Ladung wie Maschinen, Fahrzeuge oder Projektladung. Ergänzt wird der Code durch ein schiffsspezifisches Ladungssicherungshandbuch, das auf Grundlage der Regeln erstellt, vom Flaggenstaat geprüft und genehmigt wird.

CTU-Code: Sichere Containerpackung
Der Code of Practice for Packing of Cargo Transport Units richtet sich vor allem an Verlader und Packbetriebe. Er enthält praxisorientierte Hinweise zur sicheren Verstauung von Gütern in Containern. Ziel ist es, Schäden durch Verrutschen oder falsche Lastverteilung zu vermeiden und die Sicherheit entlang der gesamten Transportkette zu erhöhen.

IMDG-Code: Vorschriften für gefährliche Güter
Der International Maritime Dangerous Goods Code regelt den weltweiten Seetransport verpackter gefährlicher Güter. Jeder gefährliche Stoff ist einer sogenannten UN-Nummer und einer Gefahrenklasse zugeordnet. Der Code gibt detaillierte Hinweise zum sicheren Umgang damit, zur Lagerung an Bord, zu Abständen und Trennvorschriften. Manche Stoffe dürfen nur unter Deck oder ausschließlich an Deck transportiert werden. So wird sichergestellt, dass auch besonders risikobehaftete Ladungen sicher über See befördert werden können.

IMSBC-Code: Richtlinien für Schüttgüter
Der International Maritime Solid Bulk Cargoes Code legt Anforderungen für den sicheren Transport von losen Massengütern fest. Dazu zählen unter anderem Getreide, Erz oder Kohle. Der Code adressiert typische Risiken wie Verflüssigung der Ladung, verminderte Stabilität des Schiffes oder chemische Reaktionen. Ziel ist es, Gefahren frühzeitig zu erkennen und wirksam zu vermeiden.

IBC-Code: Schutz beim Transport von Chemikalien in flüssiger Form
Der International Code for the Construction and Equipment of Ships Carrying Dangerous Chemicals in Bulk regelt den Transport gesundheitsschädlicher Flüssigkeiten und Chemikalien als Massengut. Das Regelwerk enthält präzise Vorgaben zur Konstruktion, Ausrüstung und Sicherheitsausstattung der dafür vorgesehenen Schiffstypen. Es unterscheidet je nach Gefährlichkeit der zu transportierenden Stoffe zwischen drei Schutzstufen. Für die gefährlichsten Produkte gelten die strengsten Sicherheitsanforderungen.

IGC-Code: Sicherheit beim Transport von Flüssiggasen
Der International Code for the Construction and Equipment of Ships Carrying Liquefied Gases in Bulk legt technische und sicherheitsrelevante Anforderungen für Schiffe fest, die verflüssigte Gase als Massengut transportieren. Dazu zählen unter anderem Flüssigerdgas (LNG), Flüssiggas oder chemische Gase. Der Code regelt die Bauweise der Tanks, die erforderlichen Sicherheitssysteme sowie betriebliche Vorgaben zur Überwachung und Handhabung dieser besonders sensiblen Ladung. Ziel ist es, Risiken wie Leckagen, Explosionen oder Umweltschäden zuverlässig zu minimieren und gleichzeitig den sicheren Transport dieser wichtigen Energieträger weltweit zu ermöglichen.

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