LNG ist der derzeit einzige marktfähig verfügbare Kraftstoff, mit dem die maritime Industrie sich ihren in der International Maritime Organization (IMO) gesetzten Klimazielen nähern sowie die gesteckten Ziele zur Luftreinhaltung erfüllen könne. Wichtig ist langfristig, dass mit der LNG-Technik auch der Einstieg in die großflächige Nutzung alternativer, so genannter „grüner“ Gase an Bord klimaneutral möglich werden kann: ein Schiffsmotor, der auf Öl basierende Brennstoffe nutzt, kann nicht ohne hohen Aufwand auf ‚grünes Gas‘ umgestellt werden – ein Dual-Fuel- oder LNG-fähiger Motor hingegen schon. Der VDR fordert deshalb, den Einsatz von Flüssigerdgas als Antriebskraftstoff auch für große Seeschiffe vorurteilsfrei zu diskutieren und Vor- und Nachteile genau abzuwägen.
Erst wenige deutsche Reedereien können aufgrund der hohen Investitionskosten auf LNG-Schiffe setzen. Aufgrund der besonderen Motoren, zusätzlicher Leitungen und Tanks sind Schiffe, die neben herkömmlichen Brennstoffen auch mit Flüssiggas fahren können (Dual-Fuel-Antrieb), bis zu 25 % teurer.
Deutschland sollte als führender maritimer Standort zu den Vorreitern im Bereich alternativer Energieträger gehören. Einen großen Fortschritt stellt deshalb die Verlängerung und der Ausbau der LNG-Förderrichtlinie der Bundesregierung für den Neu- und Umbau LNG-betriebener Schiffe dar. Sie war seinerzeit maßgeblich auf VDR-Initiative zustande gekommen – und auch die Neu-Auflage ist das. Die Aufstockung der Fördermittel um 30 auf nunmehr 120 Mio. Euro ist eine hervorragende Nachricht für den Schifffahrtsstandort Deutschland, aber auch für den Klimaschutz.
Außerdem verhindern rechtliche Hürden, dass LNG-Schiffe in jeden Hafen fahren und dort auch tanken dürfen. Dabei gehören LNG-Schiffe zu den sichersten Schiffen der Welt. Das Betanken von LNG-Schiffen muss auch in deutschen Häfen selbstverständlich werden. Damit die Schiffe so effizient wie bisher abgefertigt werden können, muss der Bunkerprozess auch gleichzeitig mit Laden und Löschen möglich sein.