
Was macht eigentlich eine Reederei?
Der Begriff Reederei steht allgemein für ein Schifffahrtsunternehmen – tatsächlich verbirgt sich dahinter jedoch ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Rollen.

Reedereien können sich auf verschiedene Aufgaben spezialisieren oder alle Funktionen selbst übernehmen. Die drei zentralen Bereiche sind:
1. Schiffseigentum – der klassische Reeder
Ein Reeder ist laut Handelsgesetzbuch der Eigentümer eines kommerziell betriebenen Seeschiffs. Reeder vermieten ihre Schiffe (Vercharterung) oder bieten eigene Transporte an (Verfrachtung). Teil des Geschäfts ist oft auch der gezielte An- und Verkauf von Schiffen.
2. Bereederung – das Schiffsmanagement
Die Bereederung umfasst den operativen Betrieb eines Schiffs. Man unterscheidet:
- Technische Bereederung: Wartung, Instandhaltung, Sicherheitsmanagement, Ausrüstung und Zertifikatsverwaltung.
- Kommerzielle Bereederung: Kaufmännische Steuerung, Betriebskostenabrechnung, Reiseerlöse, Versicherungen, Reporting an Eigentümer.
- Crew Management: Rekrutierung, Einsatz und Betreuung von Seeleuten – oft international organisiert, mit eigenen Schulungszentren.
Bereederungsunternehmen – oft auch Vertragsreeder oder Schiffsmanager genannt – betreuen nicht nur eigene, sondern häufig auch fremde Schiffe im Auftrag („Third Party Management“).
3. Transportdienstleistung – Linien- und Trampreedereien
Viele Reedereien organisieren den Warentransport selbst – entweder nach festen Fahrplänen (Linienschifffahrt) oder flexibel nach Nachfrage (Trampschifffahrt). Dabei kommen eigene oder gecharterte Schiffe zum Einsatz.
FAZIT
Reedereien können sich auf einzelne oder alle Bereiche spezialisieren. Im Englischen spricht man klarer von ship owner, ship manager oder operator – im Deutschen fasst der Begriff „Reederei“ oft alles zusammen.
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© Ulrich PerreyCarsten Duif
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