Der diesjährige internationale Weltschifffahrtstag findet am 26. September 2024 statt. Die Weltschifffahrtsorganisation (International Maritime Organization – IMO) rückt an diesem Tag unter dem Motto „Navigating the future: safety first!“ die Sicherheit der Schifffahrt in den Mittelpunkt. Erfreulich: Die Anzahl der schweren Schiffsunfälle und Schiffsverluste ist in den letzten Jahrzehnten deutlich rückläufig.
Laut dem Industrieversicherer Allianz Commercial gingen weltweit im Jahr 2023 nur 26 Schiffe (über 100 BRZ) verloren, verglichen mit 41 im Vorjahr – ein Rückgang um mehr als ein Drittel. 2014 waren es noch 89, die jährlichen Schiffsverluste sind in den letzten zehn Jahren demnach um 70 Prozent zurückgegangen.
„Schiffsunfälle sind äußerst selten und die weltweite Schifffahrt ist heute sicherer denn je“, sagt Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR). „Das ist eine gute Nachricht und umso bemerkenswerter, als die Gesamtzahl der weltweit eingesetzten Schiffe und damit der Schiffsverkehr deutlich gestiegen sind.“
Mehr als 60 Prozent der 2023 verlorenen Schiffe waren Frachtschiffe. Regional betrachtet entfiel fast ein Drittel aller Verluste auf See im Jahr 2023 auf Südchina, Indochina, Indonesien und die Philippinen, was auf den regen Schiffsverkehr in dieser Region zurückzuführen ist.
Auch die Brandaktivität an Bord von Schiffen ist zuletzt zurückgegangen. Insgesamt gab es in den letzten fünf Jahren 55 durch Brände verursachte Gesamtverluste. Die Zahl der gemeldeten Schiffsunfälle ging im Jahr 2023 ebenfalls zurück. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf Maschinenschäden oder -ausfälle.
Die Schifffahrt ist eine der am stärksten regulierten Industrien überhaupt. Nationale und internationale Organisationen arbeiten eng zusammen, um sicherzustellen, dass Schiffe, Häfen und Seeleute bestimmten Sicherheitsstandards entsprechen. Dazu gehören insbesondere Vorschriften für die Konstruktion und Ausrüstung von Schiffen, für die Ausbildung und Zertifizierung von Seeleuten sowie für die Navigation und den Betrieb von Schiffen. Die Einführung der weltweiten Hafenstaatenkontrolle (Port State Control) und umfassende Inspektionen (Flag State Inspections and Audits) haben mit dazu beigetragen, dass Schifffahrt heute sehr viel sicherer ist als früher.
Die ersten internationalen Mindeststandards für die Sicherheit auf zivilen Schiffen wurden übrigens 1914 mit dem SOLAS-Übereinkommen (Convention for the Safety of Life at Sea) als Reaktion auf die „Titanic“-Katastrophe verabschiedet.
Hier geht es zur offiziellen Website der IMO zum Weltschifffahrtstag 2024.
Die Schifffahrtsstudie 2024 von Allianz Commercial kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Über den Verband Deutscher Reeder
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.