16.05.25Hamburg

Schifffahrt wird weiblicher – doch der Wandel braucht Zeit

Internationaler Tag der Frauen in der Seeschifffahrt am 18. Mai 2025

Anlässlich des von der Weltschifffahrtsorganisation (IMO) ausgerufenen Internationalen Tags der Frauen in der Seeschifffahrt lenkt der Verband Deutscher Reeder (VDR) die Aufmerksamkeit auf die zunehmende Rolle von Frauen in der deutschen Schifffahrt. Mit einem Anteil von rund 7 Prozent weiblicher Seeleute (478 Frauen von insgesamt 6.939 Beschäftigten) liegt Deutschland deutlich über dem internationalen Durchschnitt von etwa zwei Prozent. Doch das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft.
 
„Frauen sind auf dem Vormarsch in der deutschen Seeschifffahrt“, betont Gaby Bornheim, Präsidentin des VDR. „Sie tragen maßgeblich zur Zukunft der Branche bei. Es bleibt jedoch wichtig, weiterhin über die vielfältigen Möglichkeiten in unserer Branche aufzuklären und Vorurteile abzubauen, damit noch mehr Frauen den Weg in die maritime Welt finden. Zudem dürfen Diskriminierung und Fehlverhalten weder an Bord noch an Land Platz haben. Es muss klar sein, dass hier eine Null-Toleranz-Politik gilt.“
 
Vor diesem Hintergrund ist es umso erfreulicher, dass sich im April Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, Seeleuten und Reedereien bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf darauf verständigt haben, das Seearbeitsübereinkommen – die sogenannte Maritime Labour Convention, die globale Standards für Arbeits- und Lebensbedingungen von Seeleuten festlegt – um Regelungen zu erweitern, die gezielt dem Schutz aller Besatzungsmitglieder vor Mobbing und Belästigung dienen.
 
Das Motto des diesjährigen Internationalen Tags der Frauen in der Seeschifffahrt lautet „An Ocean of Opportunities for Women“. Genau diese vielfältigen Möglichkeiten müssen noch bekannter werden. Ein entscheidender Ansatz, um mehr Frauen für die Schifffahrt zu gewinnen, ist die gezielte Berufsorientierung. Dabei sollten an den Schulen verstärkt auch die vielseitigen maritimen Berufs- und Karrieremöglichkeiten berücksichtigt werden. Das VDR-Ferienfahrer-Programm bietet gerade auch Schülerinnen die Möglichkeit, die Schifffahrt in den Sommerferien hautnah zu erleben, praktische Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, ob eine Karriere auf See für sie infrage kommt.
 
Auch die Reedereien leisten einen wichtigen Beitrag: Viele Unternehmen investieren zunehmend in Mentoring-Programme und Netzwerke für Frauen, um den Einstieg in die Schifffahrt zu erleichtern und Karrieren gezielt zu fördern. Insbesondere moderne Arbeitsmodelle und flexible Karrierewege zwischen Bord und Land können dazu beitragen, die Branche für Frauen noch attraktiver zu machen.
 
„Die Schifffahrt bietet gleichermaßen spannende Karrieremöglichkeiten für Frauen und Männer. Die Zeiten, in denen Frauen sich doppelt beweisen mussten, sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Wer die klimaneutrale Zukunft der Branche mitgestalten möchte, ist herzlich willkommen – unabhängig vom Geschlecht“, schließt Bornheim.

 

 

Über den Verband Deutscher Reeder
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.

 

Foto: IMO


 
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