Das Bundesministerium für Verkehr hat heute bekannt gegeben, 400 Millionen Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung für die Schifffahrt und Häfen im Zeitraum 2026 bis 2029 bereitzustellen. Die Mittel sollen den Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt und maritimen Energiewende unterstützen. Für den Verband Deutscher Reeder (VDR) ist das ein wichtiges Signal: Mittel, die die Schifffahrt über den europäischen Emissionshandel bezahlt, fließen so gezielt in die Transformation der Branche zurück.
„Die Schifffahrt zahlt über den europäischen Emissionshandel jedes Jahr mehrere Milliarden Euro in die Haushalte der EU-Mitgliedstaaten ein. Ein erheblicher Teil davon über deutsche Reedereien in den nationalen Klima- und Transformationsfonds. Es ist nur folgerichtig, dass ein Teil dieser Mittel wieder in die maritime Transformation fließt. Denn sie werden dort gebraucht, wo Unternehmen in klimafreundliche Schiffe, neue Antriebe und nachhaltige Technologien investieren“, betont VDR-Präsidentin Gaby Bornheim. „Wer Klimaschutz auf See will, muss die Schifffahrt aktiv einbinden und fair unterstützen. Es wäre falsch, unsere Branche nur als Gebührenzahler zu sehen. Sie ist Teil der Lösung, nicht nur Teil der Rechnung. Deshalb ist die Rückführung der Mittel ein wichtiges Signal.“
Viele deutsche Reedereien investieren seit Jahren in moderne Schiffe, alternative Antriebe und Effizienzmaßnahmen. Doch der Weg zur Klimaneutralität ist eine Mammutaufgabe – technisch, finanziell und logistisch. Es geht nicht nur um neue Schiffe, sondern auch um die nötige Hafeninfrastruktur und die breite Verfügbarkeit bezahlbarer, grüner Kraftstoffe. Deshalb ist entscheidend, dass die über den Emissionshandel eingenommenen Mittel wieder in die maritime Wirtschaft zurückfließen. Nur so kann der Wandel gelingen, ohne im internationalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren.
Neben den Mitteln aus dem Klima- und Transformationsfonds müssen auch erfolgreiche Förderprogramme erhalten bleiben, wie etwa „Nachhaltige Modernisierung von Küstenschiffen“ (NaMKü). Dieses Programm hat sich bewährt: So konnte eine mittelständische Reederei aus Niedersachsen mit NaMKü-Förderung den Antrieb eines Küstenmotorschiffs auf eine emissionsarme Technik umrüsten. In einem anderen Fall wurde der Bau eines batterieelektrisch unterstützten Feederschiffs mit Landstromanschluss kofinanziert – ein zukunftsweisendes Projekt für emissionsfreien Hafenbetrieb. Ebenso wurde einer deutschen Reederei die Umrüstung einer Fähre auf einen diesel-elektrischen Hybridantrieb mit großem Batteriespeicher ermöglicht.
„NaMKü ist ein gutes Beispiel dafür, wie gezielte Unterstützung mutige Investitionen möglich macht. Solche Programme müssen verstetigt, weiterentwickelt und mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden“, so Bornheim.
Über den Verband Deutscher Reeder
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.