18.07.24Hamburg

Schülerinnen und Schüler stechen in See

Jugendliche erleben mit dem Ferienfahrer-Programm die Faszination der Seefahrt hautnah

Bis zu vier Wochen entdecken insgesamt 42 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland in diesen Sommerferien das Arbeiten an Bord eines Containerschiffes, Massengutfrachters oder Schleppschiffes einer deutschen Reederei. Möglich macht dies das Ferienfahrer-Programm des Verbands Deutscher Reeder (VDR).

„Unser Programm ist eine einzigartige Gelegenheit für junge Menschen, das maritime Leben kennenzulernen und gleichzeitig interessante Menschen aus verschiedenen Kulturen zu treffen. Es bietet nicht nur Abenteuer und Abwechslung, sondern auch eine solide Grundlage für eine mögliche Karriere in der Schifffahrt. Der Bedarf an Fachkräften in unserer Branche ist hoch,“ erklärt Holger Jäde, Referent für Ausbildung beim VDR.

Interessierte Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen ab 16 Jahren konnten sich bis zum 15. April auf das Programm bewerben. Sie mussten einen Erste-Hilfe-Kurs und eine Bescheinigung über Seediensttauglichkeit für Decks- und/oder Maschinendienst nachweisen sowie ein Motivationsschreiben formulieren.

Eine der Teilnehmerinnen ist Annika Frühsorge, 17 Jahre aus Kiel. Sie segelt seit vielen Jahren. In den letzten Jahren hat sich bei ihr zunehmend der Wunsch gefestigt, ihre berufliche Zukunft auf See zu verbringen. Sie sagt: „Ich freue mich besonders darauf, einen authentischen Einblick in den Alltag und die Arbeit von Seeleuten zu bekommen und praktische Erfahrungen, wie zum Beispiel bei der Arbeit auf dem Deck, zu sammeln. Ich bin gespannt darauf, die verschiedenen Abteilungen auf einem Schiff und deren Abläufe kennenzulernen. Nach dem aktuellen Stand werde ich mit dem 335 Meter langen Containerfrachter „Conti Cortesia“, einem Schiff der Offen-Group-Reederei, knapp drei Wochen lang von London nach Fos-sur-Mer bei Marseille fahren. Dabei werden acht Häfen angelaufen, wobei die Route von England über die Nordsee entlang der Küste Spaniens führt.“

In diesem Jahr sind die Jugendlichen auf Schiffe von folgenden zehn Reedereien aufgeteilt und unterwegs: Hapag-Lloyd, Fairplay Schleppdampfschiffsreederei, F. Laeisz, Hartmann Reederei, CPO (Offen Group), Briese Research (Forschungsschifffahrt), Peter Döhle Schiffahrts-KG, Claus Rodenberg Waldkontor GmbH, Flensburger Förde Reederei Seetouristik (FRS), Lotsbetriebsverein (LBV). Die Reisen führen sie an unterschiedlichste Orte auf der Welt.

Für Colin Lauterbach, 16 Jahre aus Rondeshagen beginnt diesen Sommer sein letztes Schuljahr. „Ich hoffe, mit diesem Praktikum herauszufinden, ob ich mir eine Ausbildung in der Schifffahrt vorstellen kann. Die Herausforderung auf sich gestellt zu sein, Neues zu erkunden und zu erfahren ein Teil eines großen Teams zu sein, darauf freue ich mich am meisten. Ende Juli mache ich mich mit dem Flieger auf den Weg nach Kanada, Vancouver auf ein Schiff der Hapag-Lloyd AG. Damit hätte ich niemals gerechnet! Ich bin sehr gespannt auf meine Reise und freue mich riesig auf die Gemeinschaft und Mitarbeit mit allen“, so Colin.

Das Ferienfahrer-Programm soll dazu beitragen, dass möglichst viele Jugendliche die beruflichen Chancen und Möglichkeiten in der Schifffahrt erkennen und nutzen. Denn die deutsche Schifffahrt bietet vielfältige Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in den hiesigen Reedereien, sowohl an Bord als auch an Land. Neben den klassischen Positionen wie Kapitän und Schiffsoffizier gibt es Karrieremöglichkeiten in Bereichen wie Logistik, Informationstechnik, Personalwesen, Forschung und Entwicklung.

Der VDR entwickelte das Ferienfahrer-Programm bereits in den 1960er Jahren. Jugendliche können in ihren Sommerferien die Seeschifffahrt unter realistischen Bedingungen ausprobieren. Bis zu vier Wochen erleben Schülerinnen und Schüler das Arbeiten an Bord und packen im täglichen Schiffsbetrieb als Crewmitglied überall dort mit an, wo sie gebraucht werden.

Weitere Informationen zum Ferienfahrer-Programm finden sich hier: www.reederverband.de/de/ausbildung/lust-auf-meer-unser-ferienfahrer-programm

 

 

Über den Verband Deutscher Reeder
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit seinen mehr als 150 Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Seeschifffahrt vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.

 

Foto: Jan Klissing


 
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